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Tanz auf dem Vulkan

 

Rodewisch – Hereinspaziert in die Welt des Varietés, des Glitters und Flitters der goldenen 20-er Jahre: Dorthin entführten die Zwölfer vom Rodewischer Pestalozzigymnasium ihr Publikum. Die Aula der Schule verwandelte sich für zwei Stunden in das Varieté von Freddy (Ron Weigel), der, schillernd in Frack und Glitter-Kostüm, zum „Tanz auf dem Vulkan“ animiert.
„Sein“ 15-köpfiges Ensemble besteht aus Tänzerinnen und Animierdamen, Lebemännern und Modegecken – Abend für Abend die Leichtigkeit des Seins zelebrierend. Nahezu perfekt tanzen sie den Charleston, schlüpfen in Netzstrümpfe und winken lasziv mit Fächer und Federboa. Als „fesche Lola“ stupst Wiebke Holzmann Pesta-Schulleiter Ingo Schwager frech mit dem Fächer an, tänzelt sexy durch die Reihen des Publikums und macht den Männern schöne Augen. Tobias Gerisch ist für einen Moment Heinz Rühmann mit dem Song „Ich brech die Herzen der stolzesten Frauen“ und mit „Lilli Marlen“ erscheinen Marlene Dietrich und Lale Andersen vor geistigem Auge. Der „Tanz auf dem Vulkan“ wird heißer und heißer, bis der Berg sich seiner Lava entlädt – und zwar vor der Tür, außerhalb der unbekümmerten Welt des Varietés, im wahren Leben. Marie Unger schreit es als die „Vossische Zeitung“ verteilender Zeitungsjunge hinaus, was Ende der 30-er Jahre passiert. Die Weltwirtschaftskrise und der Börsencrash zerstören manche Existenz, die Weimarer Republik ist am Ende, Hitler kommt an die Macht, Nazi-Stiefel hallen durch die Straßen, die Schaufensterscheiben von jüdischen Geschäften klirren. Im Varieté des Juden Freddy geht das Licht aus – vorbei ist es mit den freien Künsten und der beswingten Jazz-Musik der Schwarzen.
Widerstand macht sich auf den Straßen breit, nun kommen die kritischen Texte von Bert Brecht (Mackie Messer, Sarabaya Johny, Vorwärts und nicht vergessen) mit den eindringlichen Kompositionen von Kurt Weill und Hanns Eisler zum Zuge.
Als der Vorhang fällt, heißt es „Die Party ist aus!“ Innerhalb des Wahlgrundkurses beschäftigten sich die Zwölfer mit dem Thema „Kunst zwischen den Weltkriegen“ – das Resultat gipfelte in einem literarisch-musikalischen Abend der Unterhaltung und des Nachdenkens. cze