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Da die vorhandene Schulraumnot durch die ständig wachsende Schülerzahl in Rodewisch immer mehr zunahm, wurden vom Stadtrat und dem Schulgemeinderat Anträge für An- und Umbauten an den vorhandenen Schulen beim Ministerium für Volksbildung in Dresden und beim Bezirksschulamt in Auerbach gestellt. Diese lehnte man ab und stellte auch keinerlei Mittel zur Verfügung. Durch die „Beratungsstelle für Schulbauten beim Landesverein sächsischer Heimatschutz" wurden die beabsichtigten Anbauten für „unwirtschaftlich und unzweckmäßig" erklärt und ein Schulneubau empfohlen. Daraufhin nahmen der Schulvorstand und der Stadtrat von Rodewisch Abstand von den An- und Ausbauten der vorhandenen Schulen und stimmten dem Neubau einer Schule zu. Die dafür benötigten Mittel beantragte man beim Bezirksschulamt in Auerbach, das diese auch zum Teil genehmigte.

In der Sitzung der Stadtverordneten am 28. Juni 1927 wurden drei Vorschläge für den Standort der neu zu errichtenden Schule unterbreitet. Es waren

  • ein Platz auf der Hochebene im Gelände nach der Ludwigsburg, zwischen Burgstraße und Georgengrünerweg hinter dem Gute Nr. 168 in Höhe der Nostizwallwitzstraße
  • der Platz vom Schmalfuß'schen Grundstück oberhalb der Kreuzstraße links des Kirchgemeindehauses nach der neuen Straße zu
  • der Platz an der neuen Brücke und Lindenstraße im Neudorf.

Standort für die zu errichtende SchuleAm 18. August 1927 fasste man während der Sitzung der Stadtverordneten den Beschluss, dass das Grundstück oberhalb der Kreuzstraße als Schulbauplatz genutzt werden sollte. Weiterhin wurde auf dieser Sitzung festgelegt, dass für die Erstellung des Entwurfes für den Schulneubau eine Ausschreibung unter den sächsischen Architekten zu erfolgen hat. Am 19. August 1927 wurden mit der „Gutsauszüglerin Auguste, verwitwete Schmalfuß" Verhandlungen geführt und anschließend ein Kaufvertrag abgeschlossen. Dieser beinhaltete, dass die Stadtgemeinde Rodewisch das Grundstück oberhalb der Kreuzstraße und Gabelsberger Straße mit einer Größe von 16000 Quadratmetern von der Witwe Schmalfuß zum Preis von 2,25 RM pro Quadratmeter käuflich erwarb.

Auf der Sitzung der Stadtverordneten am 22. September 1927 wurden für die Ausschreibung zum geplanten Schulneubau die Preise für die ersten Plätze im Wert von 3000 RM bis 1000 RM festgelegt und diese in der Presse bekannt gegeben. Am 1. Oktober 1927 gab man die Richtlinien für diese Ausschreibung heraus. Diese waren im Rathaus erhältlich. Durch die Ausschreibung gingen 134 Entwürfe ein. Am 24. und 25. Januar 1928 erfolgte die Auswertung durch eine dafür gegründete Preisrichterjury. Dazu gehörten Herr Bürgermeister Pfeifer als Vorsitzender, Herr Prof. Dr. Kreis aus Dresden als stellvertretender Vorsitzender sowie Regierungsbaurat Dr. Goldhardt, Regierungsoberbaurat Dr. Rüdiger, Bezirksoberschulrat Biedermann, Schulleiter Rahm und Oberstadtbaumeister Zwicker. Nach erfolgter Sichtung legte man fest, dass es keinen ersten Platz gab, sondern zwei zweite Plätze. Es wurden folgende Gewinner für die entsprechenden Preise nominiert:

  1. Preis von 2500 RM für die Architekten August und Fritz Weber, Chemnitz
  2. Preis von 2500 RM für die Architekten Eisenwinter und Roscher, Plauen
  3. Preis von 1500 RM für den Architekten Otto, Dresden
  4. Preis von 1000 RM für die Architekten Beckert und Schirrmeister Lichtenstein-Callnberg

Diese Aufstellung veröffentlichte man in der Presse. Für die ermittelten Gewinner erfolgte eine weitere Ausschreibung am 19. März 1928 über die zu erwartenden Honorarforderungen. Nach Eingang dieser Forderungen und reiflichen Überlegungen wurde am 22. März 1928 zur Stadtverordnetenversammlung der Beschluss gefasst, die Verantwortung für die Durchführung des Projektes dem Architekten Beckert zu übertragen. Sein Projekt war für die Stadtverordneten das geeignetste für Rodewisch. Im Schreiben vom 30. März 1928 an den Architekten Beckert wurde der genaue Arbeitsumfang mitgeteilt.

Den Rodewischer Baumeister Pschera beauftragte man am 8. August 1928 mit der Ausführung der Erd-, Maurer- und Putzarbeiten nach einer Ausschreibung unter den ansässigen Baufirmen.