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Jugendkonzerte des Philharmonischen Orchesters des Theaters Plauen-Zwickau für Schüler im Ratskellersaal Rodewisch

Rodewisch/Plauen - "Ihr kennt doch “Alle meine Entchen“, nicht wahr?", sagt Kapellmeister Tobias Engeli und fordert die Fünft- und Sechstklässler des Rodewischer Pestalozzigymnasiums auf, die Melodie des bekannten Kinderliedes mitzusummen. Ein wenig verschämt und verhalten  machen einige mit, denn eigentlich sind die 11- bis 13-jährigen Teenager doch schon zu erwachsen für so ein Kleinkinderlied und es zu singen, wäre echt peinlich. Wie staunten aber da die Mädchen und Jungen, als sie in dem schlichten Liedlein die Grundmelodie von Bedrich Smetanas "Moldau", aus dem Zyklus "Mein Vaterland", erkannten. 

Zu drei Schülerkonzerten  im Rodewischer Ratskellersaal lud am Donnerstag das Philharmonische Orchester des Theaters Plauen-Zwickau unter Leitung von Kapellmeister Tobias Engeli ein. Dabei ließ der Klangkörper die Schüler der Klassen 5 bis 11 die Botschaften und Geheimnisse dreier Kompositionen entdecken, erläuterte, welche Rollen die einzelnen Instrumente im jeweiligen Stück spielen, wie wichtig es ist, dass alle Instrumente im Einklang erklingen und was ein Musikstück noch wäre ohne Akzente, forte, piano und Crescendi.
Während die Fünft- und Sechstklässlers Smetanas "Moldau" auseinanderpflückten, beschäftigten sich die Siebt- und Achtklässler mit Paul Dukas "Zauberlehrling" - und schließlich gab es für die großen Ausschnitte aus Beethovens IX. Sinfonie zu hören.

Als ein hohes Quietschen durch den Saal geht, halten sich spontan einige der jungen Zuhörer die Ohren zu. Das war keine Maus, sondern die Piccolo-Flöte, das Instrument mit dem höchsten Ton. Das Pendant dazu liefert die Tuba. "Und welches Instrument könnte die warme Quelle spielen?", animiert Engeli die Kinder zum Mitmachen. Es sind zwei Flöten. Ein Paar Klarinetten hingegen liefern den Part der kalten Quelle. Hinter dem Zusammenspiel von Querflöte und Klarinette verbirgt sich der Klang der Wellen. Und wenn es einem so scheint, dass  einem etwas sanft übers Gesicht streichelt, dann war das nicht wirklich ein kühler Wind, sondern der Klang der Harfe.
Von den Quellen geht es gedanklich die Moldau entlang, bis am bewaldeten Ufer Reiter zur Jagd blasen. Hier spielen die Jagdhörner die erste Geige.
Fröhliche Töne sind von der "Bauernhochzeit" zu hören. Romantisch und still wird beim Nymphen Reigen, ehe die Stromschnellen den Zuhörer zur Burg Vysehrad tragen. Tobias Engeli nennt es "aktives Zuhören", wenn am Zuhörer ein Musikstück nicht einfach vorbei plätschert. "Die Jüngeren unter den Schülern antworten spontan, ohne Vorbehalte, sind richtig bei der Sache, während bei der Oberstufe mehr Intellekt dabei ist. Dort geht es viel subtiler zu.
Für uns Musiker ist das eine große Herausforderung", sagt Tobias Engeli, der in der Konzertsaison etwa zehn solcher Schülerkonzerte zwischen Zwickau und Plauen bestreitet.
Seit etwa vier Jahren spielt das Orchester auch jährlich für die Rodewischer Gymnasiasten, dank intensiver Kooperation zwischen Musiklehrerin Antje Bender, Konzertpädagogin Anja Bausch und dem Klangkörper.
Cornelia Henze

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Vielen Dank an Frau Cornelia Henze und Gabriele Henze für die Beiträge.
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